Aufbau der Nadelhölzer

Bei Nadelhölzern – die evolutionsgeschichtlich viel älter als Laubhölzer sind – ist die Holzstruktur sehr einfach aufgebaut. So ist die gleiche Zellart (Tracheiden) für den Safttransport sowie die Festigkeit zuständig.

Unterschiede gibt es nur in den Dicken der Zellwände. Zur Wachstumszeit, im Frühjahr, entstehen großlumige, dünnwandige Zellen, die einen schnellen und ausreichenden Transport von Wasser, das über die Wurzeln aufgenommen wird, zu den Nadelblättern gewährleisten. Im Spätsommer werden dann eher dickwandige Holzzellen gebildet, die für die Stabilität und Festigkeit des Baumes erforderlich sind. So entsteht die klassischen Maserung des Holzes, da das dickwandigere Spätholz dunkler erscheint als der dünnwandige Früholzbereich. Tatsächlich unterscheiden sie die einzelnen Holzzellwände nicht in ihrer Farbe.

Entwicklungsgeschichtlich sind Nadelhölzer älter als Laubhölzer, haben daher einen einfacheren anatomischen Zellaufbau als diese und besitzen nur zwei Zellarten.

Tracheiden: lang gestreckte, an den Enden spitz zulaufende Zellen, die nur mit Luft oder Wasser gefüllt sind. Sie vereinigen Leitungs- und Festigungsfunktion und haben einen Anteil von 90–100 % der Holzsubstanz. Der Wasseraustausch von Zelle zu Zelle erfolgt über wie Rückschlagventile wirkende Öffnungen, die sogenannten Tüpfel. In den Holzstrahlen sorgen sie als Quertracheiden für den Wasser- und Nährstofftransport in radialer Richtung. Sie haben einen Anteil von 4–12 % an der gesamten Holzsubstanz.

Parenchymzellen: Im Längsschnitt meist rechteckige Zellen, die die Leitung von Nähr- und Wuchsstoffen sowie die Speicherung von Stärke und Fetten übernehmen. In radialer Richtung bilden sie als Holzstrahlparenchym den Großteil des Holzstrahlgewebes. Die die Harzkanäle umgebenden Parenchymzellen fungieren als Epithelzellen und produzieren das Harz, welches sie in den Harzkanal ausscheiden.